HAWIK-III Hamburg Wechsler-Intelligenztest für Kinder - Dritte Auflage

Beispiel eines Auswertungsbogens des "Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Kinder – dritte Auflage“ (HAWIK-III)

Der folgende Testbogen stellt die fiktiven Testergebnisse eines zehnjährigen Jungen dar.

Bei Verdacht auf Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie ist die Durchführung eines Intelligenztestes notwendig, um zu überprüfen, ob allgemein Defizite in der geistigen Entwicklung vorliegen oder ob das Kind über durchschnittliche oder überdurchschnittliche Intelligenz verfügt.

Je nach Ergebnis erscheinen unterschiedliche Formen der Förderung und auch der weiteren Schullaufbahnberatung sinnvoll.

Aufbau des Hawik-III

Der HAWIK-III enthält 13 Untertests. Diese werden in zwei Gruppen aufgeteilt, in einen Verbal- und einen Handlungsteil.

Der Verbalteil besteht aus den Untertests:

Der Handlungsteil besteht aus den Untertests:

Auswertung:

Die Leistungen des Kindes in diesen Untertests werden zu drei Gesamtleistungen zusammengefasst. Aus der Summe der Untertests des Verbalteils ergibt sich der Verbal-IQ, aus der Summe der Untertests des Handlungsteils der Handlungs-IQ. Verbal- und Handlungs-IQ werden anschließend im Gesamt-IQ zusammengefasst.

Zur Berechnung der IQ-Werte werden die Leistungen der Kinder jeweils mit Kindern in entsprechenden Altersgruppen verglichen. Somit werden z:B. gleiche Leistungen bei einem 10- und einem 12-jährigen Kind unterschiedlich bewertet. Das 10-jährige Kind bekommt für gleiche Ergebnisse einen höheren IQ-Wert zugewiesen als das 12-jährige Kind.

Über das Gesamtergebnis hinaus können sogenannte Indexwerte berechnet werden. Diese liefern Informationen zu den spezifischen Leistungsbereichen „sprachliches Verständnis“ (SV), „Wahrnehmungsorganisation“ (WO), „Unablenkbarkeit (UA) und „Arbeitsgeschwindigkeit“ (AG).

Auswertung des Fallbeispiels

Im Fallbeispiel verfügt der Junge über einen Gesamt-IQ von 109 und erzielt damit ein Ergebnis im Bereich durchschnittlicher Intelligenz. Dabei liegen auch der Verbal- und Handlungs-IQ im Durchschnitt.

Das Untertestprofil zeigt nur wenig Schwankungen und liefert keine Hinweise auf Teilleistungsstörungen in der Wahrnehmung.

Mit diesem Testergebnis kann ausgeschlossen werden, dass die schulischen Probleme im Bereich der Rechtschreibung auf eine allgemein unterdurchschnittliche Begabung zurückzuführen sind.

Diese diagnostische Information ist zur Entlastung des Kindes und der Eltern sowie zur weiteren Schullaufbahnberatung von entscheidender Bedeutung.